Franz Anton Hoffmeister (1754-1812), der vor allem als einer der ersten und bedeutendsten Verleger der Werke von Mozart, Beethoven und J. S. Bach genannt wird, war selbst ein sehr fruchtbarer Komponist. Sein hier veröffentlichtes Konzert B-Dur wird zum erstenmal im Breitkopf-Katalog, 15. Ergänzung (1782-84) angeführt, was darauf schliessen lässt, dass die Komposition am Anfang der 80er Jahre des 18. Jahrhunderts entstanden ist. Vermutlich war es das beliebteste und am häufigsten gespielte Klarinetten-konzert von Hoffmeister, denn kopierte Exemplare wurden in den Bibliotheken von London, Prag und Regensburg gefunden. Die vorliegende erste Ausgabe des Werkes beruht auf der zeitgenössischen handschriftlichen Partitur, die in der Musikabteilung des Prager Nationalmuseums aufbewahrt wird. Sie wurde mit den Vortragszeichen ergänzt, die der heutigen Praxis entsprechen. Dieses relativ frühe Klarinettenkonzert der Wiener klassischen Schule trägt mit seinen musikalischen Werten zweifellos zur Bereicherung der Solokonzertliteratur bei und ist zugleich eine nützliche Vorbereitung zum Klarinettenkonzert von Mozart. György Balassa