Das 1996 entstandene Quintet beginnt mit einem kanonisch geführten festlichen
Anfang, eine Fanfare von knappem Ausmass, die auch als Einleitung einer
Veranstaltung Verwendung finden könnte. Zwischen einer 'geschwätzigen' Trompete
und dem Horn entwickelt sich ein Dialog, der ein wenig an eine eheliche
Diskussion erinnert. Einem schwärmerischen Nebengedanken folgt ein ruhigerer
Teil, der in den tiefen Instrumenten neue Argumente bringt, gegen den die
Trompeten opponieren. Man kehrt zum Hauptgedanken zurück, wird lebhafter und
beendet die Diskussion unentschieden. Nachdenklich und stark chromatisch
beginnt der langsame Satz, der die Trauer um einen lieben Freund ausdrückt,
schliesslich aber zu einem versöhnlichen, friedvollen Ende findet. Hier werden
Anforderungen an einwandfreie Intonation und eine lyrisch-espressive Tongebung
gestellt. Behaglicher 7/8-Takt begleitet die Melodie in ihrer simplen Logik,
die, von allen Instrumenten wechselweise vorgetragen, erweitert wird und in
einer handfesten Coda endet.
Aufnahme auf
CD 'SÜDTIROLER BLÄSERENSEMBLE / RESCH BRASS